Gasteintrag meiner Tochter Gabi:
Ein bis zwei Mal im Jahr fahren wir in unser Haus in der Bretagne. Dies taten wir auch schon als wir noch keine Hunde hatten. Damals waren es mein Bruder und ich, die sich in Abenteurer verwandelten: stundenlang kletterten wir auf den Felsen vor dem Haus herum, suchten Muscheln und kleine Skelette von Fischen oder Krabben und erforschten die kleinen Tümpel auf Lebewesen und Tiere. Dazu zogen wir unsere extra tollen Regenstiefel an, um in diese Wasserlöcher steigen und auch wirklich jedes Detail erforschen zu können. Nur waren die manchmal etwas tief und so hatten wir ständig Wasser in den Stiefeln. Unsere Idee war logisch und praktisch: wir schnitten Löcher in die Stiefel, so dass das Wasser wieder heraufliessen konnte sobald wir an Land waren. Mam war nicht so begeistert…
Heute macht es mir immer noch Spass über die Felsen zu spazieren oder bei Ebbe ganz weit draussen herum zu klettern. Jetzt begleiten mich unsere Fellnasen. Mein kleiner Schatz Wuschi, auch liebevoll Bubu genannt oder meine Prinzessin, Mam’s Hund Tatezi. Manchmal machen wir einen Ausflug zu dritt auf die Kletterlandschaft, welche sich bei Ebbe zeigt. Dann lieben es die beiden zusammen im Sand zu buddeln. Oh ja, in der felsigen Landschaft hat es auch kleine und grössere Flächen mit Sand. Ich persönlich verstehe nicht, wie es Spass machen kann, den ganzen Kopf in den Sand zu stecken und dann auch noch darin herum zu schnüffeln. Ihre ganzen, hübschen Näschen sind danach vollkommen mit Sand bedeckt. Ja sogar die Zähne knirschen und manchmal blinzeln sie, bis ich sie vom Sand in den Augen befreit habe. Aber kaum sind sie den störenden Sand los, tun sie’s schon wieder…
Was die Beiden auch lieben sind Verfolgungsjagden. Tatezi liebt es wohl ein wenig mehr als mein Kleiner. Sie nervt ihn dann einfach, bis sie erreicht was sie will und er sie genervt verfolgt. So sausen die beiden ihre Runden über Sand, Steine und durchs Wasser und
spielen ganz übermütig fangen. Sie merken dabei nicht einmal wie nass sie werden. (Was sie eigentlich beide nicht mögen…)
Um es etwas ruhiger zu haben, gehe ich auch gerne getrennt mit den beiden auf die Felsen. So hat jedes der beiden Tiere die Gelegenheit, sich wirklich auf die Gerüche und Geräusche einzulassen. Und so werden aus Hunden Abenteurer… Die Beiden sind sehr unterschiedlich; während meiner sehr gerne alleine alles erkundet, bleibt Tatezi immer in meiner Nähe. Tatezi fordert mich auch gerne zum Spielen auf, Wuschi liebt es, sich selbst zu beschäftigen. Eine ausgerissene Wasserpflanze kann er prima als Gegner betrachten. Er schleicht sich an, schnappt sie, nimmt sie ins Maul, rennt mit ihr herum, bleibt stehen, schüttelt den Kopf als wolle er sie töten und knurrt vergnügt vor sich hin.
Tatezi hingegen kommt immer wieder zu mir, stupst mich an und will spielen. So kommt es vor, dass ich ihr etwas in die Tümpel werfe. Es kostet sie viel Überwindung, doch dann traut sie sich rein und holt es. Na ja, es sei denn, der Tümpel ist zu tief, dann setz sie sich hin und bellt und jault… Keine Chance, sie schwimmt nicht. Aber sie taucht! Oh ja, zumindest mit ihrem Kopf! Herausgefunden habe ich das, als ein geworfenes „Guddi“ unter ging und sie es unter Wasser suchte, fand und ass…
Jetzt sind wir wieder zu Hause. Die Abenteur auf den Klippen, die stundenlangen Spaziergänge den Klippen entlang und das viele Spielen und Kuscheln fehlen uns. Nun ja, spielen und kuscheln tun wir auch hier…