Wenn die Sicht gleich Null ist

26. Januar 2013 von Christine

Plötzlich war es da, das seltsame Geräusch. Schnell fanden wir heraus, dass es von der Klimaanlage unseres Autos kam. Es war beängstigend, vor allem weil wir nicht wussten, ob es ein Defekt sei, der auf den Motor übergreifen könnte. Kurz darauf hat die Klimaanlage den Geist ganz aufgegeben. Angesichts der Temperatur die hier in den Nordanden herrschte, wäre das nicht schlimm gewesen, aber weil es geregnet hat, beschlugen sich die Scheiben im Nu. Wir waren irgendwo in der Pampe, zirka 15 km vom nächsten Dorf, El Ángel, entfernt und hatten keine Ahnung, wie weit es noch sei bis zur Polylepsis Lodge. Die Strasse war ein Schotterweg und uns blieb nichts anderes übrig, als im Schritttempo zu fahren. Zum Glück tauchte die Lodge nach ein paar Kilometern auf und wir waren glücklich, dass sie uns mit den Hunden aufgenommen haben. Unsere Cabaña hatte einen Cheminéeofen, worüber wir sehr froh waren, denn in einer Höhe von rund 3‘700 m war es empfindlich kalt. Deshalb haben wir auch geschätzt, dass wir gleich nach unserer Ankunft eine warme Mahlzeit bekommen haben.



Diese Suppe mit frischer Avocado, gerösteten Maiskörnern und scharfer Sauce hat uns ganz besonders gut geschmeckt

Am nächsten Tag schien die Sonne und so konnten wir die Exkursion in den Bosque (Wald) Polylepsis wie geplant unternehmen. Diese Bäume werden bis 1500 Jahre alt und haben ein extrem hartes Holz. Regelmässig stossen sie ihre äusserste Rinde ab um dadurch resistenter gegen die Kälte und Parasiten zu sein. Aber auch die Frailejones-Pflanzen haben uns beeindruckt. Diese widerstandsfähigen Stauden werden bis zu 5m hoch, haben Blätter, die wie eine Blume aussehen und die eigentlichen Blüten sehen aus wie kleine Sonnenblumen. Wie so oft hier in Ecuador, durften wir die Hunde in den Nationalpark mitnehmen.







Auch für die Fahrt zurück nach El Ángel hatten wir Sonnenschein, so dass die Autoscheiben nicht beschlagen haben. Wir haben das Auto in eine Garage gebracht und die Wartezeit mit Lesen zugebracht. Aber leider war der Bescheid, den uns der Mechaniker danach gegeben hat, nicht besonders gut: der Filter sei verstopft, doch er hätte keinen solchen an Lager. Das sei aber nicht schlimm, hat er uns getröstet, denn die Klimaanlage funktioniere wieder. Wir sollen einfach, sobald wir in einer grösseren Stadt seien, eine gut ausgerüstete Garage suchen. Und so fahren wir seither immer im Ungewissen, wann das gute Teil wieder aufgeben werde.

2 Kommentare zu „Wenn die Sicht gleich Null ist“

  1. GZi sagt:

    Ihr erlebt aber auch immer wieder Spannendes! Tolle Eindrücke aus dem Nationalpark – ich hätte ja immer Angst, dass die Hunde da von irgendeinem Getier gebissen/gestochen würden… Die ♥-Tatezi rennt ja wie nix dadurch 🙂
    Die Suppe sieht wirklich super lecker aus – ich bin ja ohnehin so ein Suppenkasper 😉 Für die Klimaanlage des Autos drücke ich die Daumen… nun seid Ihr ja ohnehin erst mal mit dem Kanu und nicht dem Auto unterwegs…

  2. Christine sagt:

    Liebe Gesa, ja, das macht mir manchmal auch Angst, dass es giftige Tiere habe, die Tatezi oder Wuschi beissen könnten. Aber wenn ich sehe, dass es auch andere Hunde oder Tiere hat, dann verfliegt die Angst. So eine Suppe hätte ich gerne nochmals. Liebe Gruess Christine


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