Nach den ruhigen Tagen in Playas stand uns, vor allem Gabi, für Sylvester der Sinn nach etwas mehr Partystimmung. Die fanden wir in Montañita, dem Eldorado der Surfer und Partystädtchen Ecuadors. Bereits in Peru hatten wir von diesem Ort gehört und ich wurde entsprechend bedauert, als wir von unseren Plänen, dort den Jahreswechsel zu feiern, erzählten. Na ja, ein bisschen alt hätte ich mir schon vorkommen können, angesichts des Durchschnittsalters der hiesigen Touristen, das irgendwo zwischen 20 und 30 liegen dürfte. Entsprechend laut ist die Musik, légère die Kleidung und das Leben spielt sich die ganze Nacht draussen ab. Ich habe mich aber trotzdem wohl gefühlt und zwar vor allem wegen der vielen Restaurants, in denen es für jeden Geschmack etwas zu finden gibt. Endlich wieder einmal kulinarische Abwechslung! Und auch fand ich die Stimmung der jungen Leute, die Hippies und die ganze Atmosphäre berauschend. Nicht weniger der Jungen, die als Touristen hier her kommen, bleiben für kurze oder lange Zeit hängen.
Da unser Hostal am Dorfrand liegt, hatten wir nachts unsere Ruhe, bis auf die Geräusche der Brandung, die ich so sehr liebe. Keine Ahnung warum, aber das ganze Strandleben spielt sich am entgegengesetzten Dorfrand ab, wo ein Gedränge wie im Schlussverkauf herrscht, während wir auf unserer Seite wieder einmal fast den ganzen Strand für uns alleine hatten.
Mir gefällt der Brauch, der in Ecuador zum Jahreswechsel zelebriert wird: das Böse des vergangenen Jahres wird verbrannt. Dazu basteln sich die Einwohner aus Holz und Karton Puppen, die sie bemalen und schon paar Tage vor Sylvester vor ihren Häusern aufstellen. Um Mitternacht am letzten Tag des zu Ende gehenden Jahres werden die Puppen, „Año vejo“ (altes Jahr) genannt, mit Benzin übergossen und verbrannt. Und damit all das Böse, das einem im vergangenen Jahr widerfahren ist. Indem sie die Puppen zuvor liebevoll bemalen, können sie sich vielleicht in Gedanken mit den Verursachern ihrer Unmut versöhnen.
Wir sind zur Feier des Tages ausgezeichnet essen gegangen, doch dann wieder zurück ins Hostal zu den Hunden. Schliesslich lassen wir sie ja auch zu Hause an solchen Tagen nicht alleine. Kurz vor Mitternacht hat sich dann Gabi mit der Kamera auf den Weg gemacht und eindrückliche Bilder, die an Kriegsszenen erinnern, von den brennenden Puppen zurück gebracht. Das Fest dauerte bis lange nach Sonnenaufgang und Gabi konnte wieder einmal am Strand die ganze Nacht durchtanzen.
Wahnsinn, welch schöne Eindrücke! Der Strand für Euch würde mir auch 100mal besser gefallen, als der überfüllt! Und das Tatezi Dir sogar Dein Handtuch trägt, ist wirklich lieb von ihr. Anton hätte ich auch nicht allein lassen können, kann mir gut vorstellen, dass es ein ziemlicher Krach war, der sich da voller Freude auf das neue Jahr abspielte 😉 Wünsch Euch für 2013 jedenfalls das Allerbeste, vor allem Gesundheit und noch tolle Erlebnisse!
Liebe Gesa, Dir auch das Allerbeste für das „neue“ Jahr! Habe schlechte Internetverbindung, darum kurz. Liebe Gruess Christine