Der Marsch hinauf zur Madre Selva Dschungel Lodge (www.sircadiaparadise.com) war anstrengend, aber auch wunderschön. Es war unser erster Kontakt mit dem Dschungel. Der Weg führte vorbei an kleinen Wasserfällen und Bäumen, die von Moss und vielen anderen Pflanzen überwuchert waren und es kam uns vor, als wären wir in einem Märchenwald. Sogar der plötzlich einsetzende Regen war eine angenehme Abkühlung. Nach 2 Stunden kamen wir in unserem für einen Monat geplanten zu Hause an und waren froh, dass der seit fünf Monaten hier lebende Spanier Israel eine einfache, aber schmeckende Mahlzeit vorbereitet hatte: Spaghetti an Zwiebelsauce.
Den ersten Dämpfer bekam unser Enthusiasmus in der Nacht: unser winziges Zimmer hatte keine Türe, nur einen Vorhang. Mir war gar nicht wohl beim Gedanke, dass unsere Hunde einfach so raus konnten, schliesslich schlief Israel hinter einem anderen Vorhang und zwei Katzen tanzten die ganze Nacht durch das Haus. Ich war deshalb erleichtert, dass wir am nächsten Tag in die Klinik umziehen konnten. Dieser noch nicht fertig gestellte Holzbau, in dem der Heilpraktiker Albert in Zukunft seine Therapien anbieten will, liegt 10 Minuten vom Haupthaus entfernt. Was Tagsüber ein angenehmer, kurzer Spaziergang ist, verwandelt sich nachts, vor allem wenn es heftig regnet, zu einem gefährlichen Abenteuer. Und warum erinnerte ich mich, wenn ich den Weg nachts alleine ging, an gesehene Horrorfilme? Alle möglichen Geräusche waren zu hören und mir schien, ich werde beobachtet. Auch war es alles andere als angenehm nachts auf die Toilette zu müssen, denn bei der Clinic gibt es noch kein Plumpsklo. Es blieb nur der Weg in den Dschungel. Da es uns zu mühsam war immer Regenhose und –jacke sowie die Gummistiefel anzuziehen, hielten wir ab der zweiten Nacht zum Pinkeln einfach unseren Hinter über die Veranda.
Jeden Montag ist Fastentag. Was haben Gabi und ich uns an diesem ersten Montag für leckere Menüs ausgedacht! Und warum bloss war in unseren Krimis so detailliert beschrieben, was die Akteure verspeisen? Nach dem ersten Fastentag gab es für uns drei Tage nur Haferschleimsuppe zur Entgiftung unserer Körper. Danach durften wir essen, was auch die anderen Bewohner der Lodge bekamen: Suppe! Zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen. Zum Frühstück gab es manchmal herrliches Knoblauchbrot dazu und ansonsten öfters einen Salat. Natürlich ohne Sauce. Da Limonen für uns nicht gut sind, mussten wir auch darauf verzichten und durften den unsrigen nur mit Öl und Salz „würzen“. Wie herrlich schmeckten uns da die Pilze, die Albert eines Tages gesammelt hatte. Und als die Bretonin Kristen mit ihrem Freund Gustavo kam, gab es sogar zweimal Crepes.
Am Schlimmsten zu ertragen waren aber der tagelange Regen und die Kälte, die mir in die Knochen fuhr. Dieses Klima und mein Bett, ein einfacher Lattenrost mit durchgelegener Matratze führten dazu, dass ich bereits ab dem zweiten Tag sehr starke Rückenschmerzen hatte. Das drückte auf die Moral und ich begann mich nach Wärme, Sonne und Meer zu sehnen.
Hallo Christine,
ich freue mich über ein Lebenszeichen von Dir! Ich hoffe, der Aufenthalt im Dschungel ist Dir trotzdem gut bekommen – auch wenn es sich sehr anstrengend anhört!
Ich bewundere Deinen Unternehmensgeist. Ich glaube, ich wäre schon nach ein paar Tagen wieder auf dem Rückweg in ein normales Hotel mit Bad am Zimmer gewesen 😉
Wie haben denn die Hunde den Regen und den Dschungel verkraftet?
Liebe Grüße,
Isabella
Liebe Isabella, den Hunden hat es sehr gut gefallen in der Lodge, vor allem waren Wetter und Temperatur sehr nach ihrem Wohlbefinden. Die waren nachher so was von schmutzig, dass wir sie in unserem 3. Hotel danach duschen mussten. Sie waren die reinsten Strassenköter, hatten sogar Flöhe! Weiss nicht, ob von den Katzen in der Lodge oder ob sie die schon vorher aufgelesen haben. Liebe Gruess Christine