Kampf mit Kalorien

21. August 2011 von Christine

Ich kämpfe. Jeden Tag. Mit Kalorien. Sechs Wochen ist es jetzt her, seit die Antibiotikatherapie wegen einer Infektion mit Helicobacter pylori beendet ist und seit fünf Wochen darf ich wieder normal essen, muss mich an keine Magenschondiät mehr halten. Doch ich habe noch kein Gramm des während der Krankheit verlorenen Körpergewichtes wieder zugenommen. Nach meiner Rückkehr aus Bolivien hat mir die Ärztin bestätigt, dass es grob fahrlässig gewesen wäre, die Reise fortzusetzen. Mit 48 kg Gewicht habe ich einfach keine Reserve mehr. Mir graut wirklich beim Gedanken daran, was geschehen wäre, wenn ich irgendwo in der Pampe einen Rückfall erlitten hätte oder einen ganz gewöhnlichen Magendarminfekt eingefangen hätte.

In drei Monaten muss mein in Chile gekauftes Auto aus zolltechnischen Gründen wieder in Chile sein. Ich muss also spätestens in 2 1/2 Monaten wieder reisefähig sein, mindestens fünf der verlorenen zehn Kilos zugenommen haben. Ich gebe mir alle Mühe, esse oft bis mir fast übel wird und nasche den ganzen Tag über irgendwelche kalorienhaltigen Snacks. Überall stehen Leckereien herum. Auf dem Treppenabsatz steht eine Schale mit Nüssen, auf meinem Pult liegen Schokolade und Kekse im Wohnzimmer hat es Pralinen. Auch sündhaft teure Energiedrinks habe ich mir gekauft, dabei würde ich doch am liebsten Hahnenwasser trinken. Ich gehe mit der Lesebrille einkaufen, damit ich die Angaben zu den Kalorien auf den Lebensmitteln lesen kann und wähle dann zum Beispiel ein Rahmjoghurt anstelle eines gewöhnlichen Joghurtes aus. Und trotz der Hitze der letzten Tage habe ich mir anständige Mahlzeiten gekocht, nicht bloss Salate gegessen, nach denen mir der Appetit stand. Wenn es auch nicht gerade so nobel zu geht wie im Hotel Kolping in Sucre, wo meine „Diät“ während 10 Tagen aus einem guten Stück Rindsfilet mit Champignonssauce, selbstgemachtem Kartoffelpurre und Gemüse bestand. Das würde hier in der Schweiz mein Haushaltungsbudget schon gar nicht zulassen.

Etwas verzweifelt darüber, dass sich kein Erfolg abzeichnet, bin ich letzte Woche zum Hausarzt gegangen. Nach eingehender Untersuchung, inklusive Blutkontrolle und Lungenröntgen, meinte er lakonisch: „Schlanke Menschen haben, wenn sie einmal Gewicht verlieren, ganz einfach Mühe, zuzunehmen. ‚Futtern Sie bei Muttern‘ und trinken sie Rahm!“ Danke, habe ich erwidert, aber bei Mutter will ich nicht futtern – sie ist vor 1 ½ Jahren gestorben. Aber ich frage mich schon, warum die einen unbedingt abnehmen wollen und nicht können, während andere zunehmen sollen und ebenfalls nicht können.

4 Kommentare zu „Kampf mit Kalorien“

  1. GZi sagt:

    Da sprichst Du mir von der Seele – ich habe zwar schon mal sehr viel abgenommen und seitdem nehme ich allerdings leider sehr leicht zu – und würde Dir mit Freuden !!! 8-10 kg abgeben. Ich habe eine Freundin, die in etwa das gleiche wiegt, wie Du und ich war erschrocken, als ich sie neulich in Jeans und T-shirt sah – meist hat sie eine Jacke oder Pulli drüber – sie muss bestimmt 3 kg abgenommen haben… Es ist schon eine Krux mit der Kilo-Ungerechtigkeit 😉 Drück Dir die Daumen, dass Du bald ein bisschen was auf die Rippen bekommst!

  2. Christine sagt:

    Liebe Gesa, habe schon einige Kilos angeboten bekommen. Wenn es nur so einfach wäre…

  3. Gabriela sagt:

    Hola!

    Habe deine Reiseberichte gelesen, schade das du erst in 2,5 Mon. wieder
    in Chile bist.
    Mache mich ende Dez. von Santiago in Richtung Bolivien auf die Reise (mit Auto) wenn
    alles klappt und ab in den Süden.

    Vielleicht erlaubt es der Zufall und unsere Wege kreuzen sich einmal……………

    Saludos Gabriela

    Vieleicht

  4. Christine sagt:

    Hola Gabriela, wie lange planst Du denn durch Südamerika zu reisen? Und nimmst Du das Auto von Europa aus mit oder wirst Du Dir vor Ort eines kaufen? Hast Du die Versicherungen für das auto schon gemacht? Sorry, sind viele Fragen. Ich werde voraussichtlich Ende Mai wieder auf Reisen gehen. Liebe Gruess Christine


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