Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mich bereits beim dritten Besuch des Restaurants ES3 der Chef mit einem Wangenkuss begrüsst hat. Wow, hier ist man offenbar schnell Stammkunde, habe ich mir gedacht. Auch im Dimango, meiner Stammbeiz, haben mich alle schon nach kurzer Zeit gekannt und mir meine Extrawünsche mit einem „ist ein Geschenk des Hauses“ erfüllt. Mehrmals habe ich nämlich als Beilage den Kartoffelstock mit Kapern gewünscht, den es eigentlich nur zum Filet geben würde.
Stammkunde waren wir in Arica leider auch bei der Tierärztin. Zuerst mussten wir zweimal zu ihr gehen um uns das für die Ausreise benötigte Gesundheitszeugnis zu besorgen. Welches ja dann leider verfallen ist, bis ich endlich den Fahrzeugausweis erhalten habe. Am Tage bevor ich dieses wichtige Autopapier abholen konnte, zeigte Tatezi durch häufiges Kratzen am Ohr, begleitet von einem Winseln, dass sie Schmerzen hatte. Bin ich bei einem Blick in das betroffene Ohr erschrocken! Ein dunkelbrauner Belag, den ich irrtümlicherweise für getrocknetes Blut gehalten habe, überzog die Ohrmuschel und war bis tief im Ohr zu sehen. Die Tierärztin Anes Inés Campos Hernández konnte mich beruhigen. Was ich für Blut gehalten hatte, waren Ohrmilben, die meine Hündin vermutlich am Strand aufgelesen hatte, und Sekrete. Nach einer Spritze mit einem Antibiotikum hat sie das Ohr gründlich mit Essig ausgewaschen. Diese nicht sehr angenehme Reinigung mussten wir acht Tage lang machen lassen.
Ana Campos hat ein grosses Herz für Tiere. Nicht weniger als sieben Katzen beherbergt sie, alles ehemalige Strassenkatzen, die sie adoptiert hat. Auch bei mir hat ein junges Büsi um Asyl nachgefragt. Eines Abends hat es kläglich vor meinem Fenster gemauzt. Ich habe an der Rezeption nachgefragt, ob es wohl zum Hotel gehöre? Das hätte ich besser sein lassen, denn darauf wurde das verängstigte Tier energisch davongejagt. Schlau, wie wohl Strassenkatzen zum Überleben sein müssen, hat sie gespürt, dass sie mich weichklopfen kann und hat sich erneut laut miauend vor meinem Fenster positioniert.
Da ich eben an jenem Tag Wienerli gekauft hatte um mit Tatezi zu trainieren, habe ich eines davon für die hungrige Seele in kleine Stücke geschnitten. Um nicht von der Rezeptionistin erwischt zu werden, bin ich damit über den Balkon geklettert. Tatezi, meine Superhündin, die ansonsten schon eifersüchtig bellt wenn ich nur einen anderen Vierbeiner anschaue, hat mich nicht verraten und war ganz ruhig. Auch am nächsten Tag kam die Katze wieder um sich Futter zu holen. Da unterdessen auch andere Hotelgäste einen Narren an ihr gefressen hatten, wurde sie nun sogar in der Rezeption geduldet.
Um weiteren unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, habe ich die Katze kastrieren lassen. Dabei stellte sich heraus, dass es ein Kater ist, dem ich den Namen Morro gegeben habe. Mit ein paar Säcken Futter musste ich mich am nächsten Tag von ihm verabschieden.
wie gut, dass es Tatezi wieder besser geht und sie die Milben los ist! Ich hätte mich sicher auch sehr erschrocken, wenn ich das im Ohr von Herr Hund Anton gesehen hätte! Und Morro ist ja wirklich ein entzückender Kater! Schön, dass er hoffentlich dauerhaft dort eine Bleibe gefunden hat!
Liebe Gesa, ich fürchte fast, dass nicht alle Milben weg waren – mir scheint, sie hätte erneut! Muss am Montag mit ihr wieder zum Tierarzt 🙁 . Christine
Oh weh! ich drück die Daumen, dass es Tatezi bald wieder richtig gut geht!!! Euch auch schöne Pfimngsten in Südamerika!
Als unser Hund einmal Milben hatte, mussten wir die Reinigungsprozedur fast 3 Wochen machen. Was „ihm“ natürlich gar nicht gefallen hat.
Vielleicht einfach zu früh aufgehört mit der Behandlung?
Grüße
Peter