Am Atlantik angekommen

18. Februar 2011 von Christine

Wir haben die Strecke, die ich gerne nachts im Bus verschlafen hätte, geschafft und sind kurz vor Bahía Blanca am Atlantik angelangt. Es war eine streckenweise mühsame Kilometerblocherei mit vielen Baustellen und noch viel mehr Lastwagen.

Diese grossen Nationalstrassen, anfangs die Nummer 14 und später die Nummer drei, die bis nach Ushuaia hinunterführt, sind nicht richtungsgetrennt, was bedeutet, dass wir nicht gerade schnell vorwärts gekommen sind. Landschaftlich hat sich einiges verändert auf diesen gut 2‘000 Kilometern. Die dichten, üppigen Wälder von Foz do Iguaçu sind weitem Weideland gewichen. Ab und zu trafen wir auf eine Rinderherde, doch mehrheitlich erstreckte sich das Land ohne Unterbrechung bis zum Horizont. Zum Glück erfreute hie und da ein schöner Mann, auf einem edlen Pferd neben der Strasse her trabend, das Auge und vor mich hin schmunzelnd habe ich mich gefragt, warum nur ich diese Reise nicht in jungen Jahren gemacht habe.

Ich bin ein bisschen stolz, dass ich die von mir gefürchtete Umfahrung von Buenos Aires problemlos geschafft habe. Matías sei Dank. Der junge Mann aus Buenos Aires, den ich in der Jugendherberge kennen gelernt hatte, war ganz angetan von Tatezi, streichelte und knuddelte sie eine gute Stunde lang, bis sie schliesslich mit dem Kopf auf seinen Füssen eingeschlafen ist. Dabei kamen wir ins Gespräch, was meinerseits leider immer noch ein Gestotter ist. Er sei Kurierfahrer mit einem Motorrad in Buenos Aires, erzählte er mir, offensichtlich sehr zufrieden mit seinem Beruf. Als Antwort auf meine Frage, ob das gefährlich sei, zeigte er mir seine zerschundenen und vernarbten Knie.

Er hat wohl meine unausgesprochene Angst vor Buenos Aires gespürt, denn er hat von sich aus zu Papier und Stift gegriffen und mir genau aufgezeichnet, wie ich die fast 13-Millionenstadt am besten umfahren könne. Inklusive der Strassennummern. Mit dieser Skizze als Hilfe hat es bestens geklappt.

Zur Belohnung sind wir zwei Tage im Badeort Monte Hermoso geblieben. Ich wollte wieder einmal richtig gut essen, hatte genug von Sandwiches, Hamburgern und Pizzas. Der gegrillte Lachs und das Filet haben uns entsprechend geschmeckt. Und ich brauchte dringend Internetzugang. Den hat es hier ab und zu in Restaurants. Während ich meinen letzten Blog übermittelt habe, hat mir die Bedienung erklärt, dass ich sehr wohl mit Tatezi an den Strand gehen könne. Bisher hat man mich immer gewarnt, das sei strikte verboten. Dieses Verbot gilt aber offenbar nur dort, wo sich Familien mit Kindern aufhalten. Ein paar hundert Meter ausserhalb der Touristenzone, ist der Strand menschenleer. Das war uns auch lieber, denn so konnte ich Tatezi frei lassen und wir ganz ungestört zusammen spielen.

3 Kommentare zu „Am Atlantik angekommen“

  1. GZi sagt:

    wow toll hast Du bislang alles gemeistert und Du wirst sehen, in ein paar tagen ist Dein Spanisch schon viel fließender! und wie freue ich mich, auch ein schönes Tatezi-Foto zu sehen, da sieht sie ja herzallerliebst und sehr zufrieden aus! Endlich mal wieder nach Herzenslust rennen, oder?

  2. Christine sagt:

    @Gesa: oh ja, Tatezi hat die Zeit am Strand wie immer sehr genossen. Nur mit meinen Spanischkentnissen bin ich ganz und gar unzufrieden. Mein Kopf arbeitet halt nicht mehr wie früher. Macht nichts, wir schlagen uns auf jeden Fall durch. Christine

  3. Erika sagt:

    Ihr schlagt Euch toll durch,weiter so. Grüssli


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