Wenn man gewillt ist viel Zeit und Geld in eine Ausbildung zu stecken und danach ehrenamtlich arbeiten will, darf man dann nicht auch selber einen kleinen Nutzen aus diesem Engagement ziehen? Als Halterin eines Therapiehundes offenbar nicht.
Dass sich Tatezi als Therapiehund eignet, vor allem bei älteren Menschen, ist mir schon lange klar und eigentlich hat sie während unseren Besuchen bei meiner Mutter in der Pflegewohngruppe auch ohne Ausbildung bereits als das gearbeitet. Als meine Mutter gestorben ist, wollte ich deshalb die Ausbildung zur Therapiehündin mit ihr machen. Nun, für den Frühlingskurs waren wir leider zu spät, der hatte gerade in der Woche, als ich mich erkundigt habe, begonnen. Und der Herbstkurs sei auch schon ausgebucht, hiess es, aber da es immer wieder ein paar Abmeldungen gäbe, hätte ich durchaus eine Chance, dann mitzumachen.
Ich bin wohl einfach zu anständig und ehrlich. Denn ich habe den Fehler gemacht der Frau zu sagen, dass ich wirklich froh wäre im Herbst die Ausbildung zu machen, da ich 2011 nach Südamerika reisen wolle. Dass ich auf meiner Reise von Tatezis Ausbildung profitieren könnte, dieser Gedanke ist mir beim Lesen über all die Probleme, die man mit Hunden auf diesem Kontinent hat, gekommen. Hunde sind dort nicht überall willkommen, oder besser gesagt fast nirgends. Hätte sie einen offiziellen Ausweis als Therapiehund, so meine Überlegung, sollte ich sie an den einen oder anderen Ort mitnehmen können, der uns ansonsten verschlossen bleibt. Hätte ich doch bloss nichts davon gesagt! Denn jetzt bekam ich Bescheid, dass unter diesen Umständen Tatezi erst nach unserer Reise die Ausbildung machen könne. Mit der Begründung, wir hätten im ersten Jahr danach nicht mehr genügend Zeit, die mindestens 20 Einsätze zu absolvieren, die ein Therapiehund pro Jahr leisten muss um seinen Ausweis nicht zu verlieren.
Wenn es wirklich sein müsste, hätten wir diese 20 Einsätze schon hingekriegt. Aber hätte man nicht auch sagen können: „OK, Sie werden in ihrem ersten Jahr nur 10 Einsätze leisten, machen Sie dafür im nächsten 30. Oder in den beiden nächsten Jahren je 25.“ Denn ich gehe doch davon aus, dass Tatezi noch lange als Therapiehündin wird arbeiten können. Das wäre eine Win-Win-Win-Situation gewesen, bei der alte Menschen nach unserer Rückkehr von Besuchen profitiert hätten, die Schule hätte eine lernbegierige Hündin ausbilden können und wäre dafür bezahlt worden und wir hätten es auf unserer Reise um einiges leichter gehabt.
Liebe Christine, es ist so schade, dass so viele Menschen nicht weiter als bis zur Nasenspitze denken und dann auch nur das sehen/denken, was die Regeln sagen und nicht daran, was das Leben für alle leichter macht. So schade für Euch!
Liebe Gesa, wir werden auch ohne Therapiehundeausbildung Besuche in Altersheimen machen können nur für die Reise ist es wirklich schade, dass ich diesen Ausweis nicht habe. Und wer weiss, vielleicht nehmen sie mich ja nach unserer Rückkehr trotz dem Blog noch 🙂
Toi toi toi weiterhin mit Tatezi! Ich habe selber einen behinderten Bruder und weiss, was der Umgang mit einem Tier bewirken kann….