Wie soll ich bloss Tatezi auf unserer geplanten Reise ernähren? Seit sie bei mir ist, bekommt sie Trockenfutter, vor allem damit sich auf ihren Zähnen möglichst keine Plaques bilden, denn aus denen kann Zahnstein mit all den bekannten Folgen wie Zahnausfall entstehen (siehe Kussfrisch vom 13. September 2009). Nur, Trockenfutter kann ich unmöglich mitnehmen, mein kleiner Rucksack wird eh schon beinahe aus allen Nähten platzen.
Seit einiger Zeit stolpere ich immer wieder über den Begriff „Barfen“, was sich ableitet von B.A.R.F., „Bone and Raw Food“. Nur Gutes war darüber zu hören, so auch, dass sich bei dieser Ernährung keine Beläge auf den Zähnen bilden würden. Seit zirka einem Jahr bekommt Tatezi deshalb auch ein spezielles Trockenfutter, Orijen, bei dem zumindest die Zusammensetzung gleich ist wie beim Barfen: 70% des Futters bestehen entweder aus Fleisch, Geflügel oder Fisch und 30% entfallen auf Früchte und Gemüse. Natürlich ist dieses Futter nicht frisch, doch zumindest wird es ohne Konservierungsmittel hergestellt. Und Tatezi hat tatsächlich fast keine Beläge mehr auf den Zähnen.
Was lag also näher als der Gedanke, jetzt ganz auf Barfen umzustellen? Denn Früchte, Gemüse Fleisch und Knochen sollten überall zu finden sein. Unsicher war ich bloss, ob das roh genossene Fleisch nicht vielleicht zu Darmproblemen führen würde, denn die Hygienesituation dürfte in ländlichen Gegenden Südamerikas eine andere sein, als wir sie uns gewohnt sind. Unsere Tierärztin beruhigte mich mit den Worten: „Hunde haben eine so starke Magensäure, dass sie alle Salmonellen abtötet.“
Höchste Zeit also, mich näher mit dieser Ernährungsform zu befassen. Das Buch „B.A.R.F. Artgerechte Rohernährung für Hunde“ sollte mich in diese Wissenschaft einführen. Doch gleich im ersten Kapitel kam das „Aus“, denn da stand:
Richtiges Zubehör, das A und O einer jeden Zubereitung!
- Mixer/Pürierstab braucht man, um alle Zutaten so klein wie möglich zu zermantschen, damit der Hund die pflanzliche Zellulose richtig aufschliessen kann.
- Hackbeil/Fleischwolf/Knochenmühle
- Fleischmesser
Ich sehe mich, wie ich in Südamerika an einer Busstation stehe, in einer Hand Tatezis Leine, mit der anderen einen Mixer tragend, auf dem Rücken den Rucksack, am Gurt ein Hackbeil befestigt und das Fleischermesser wie einen Säbel gleich daneben. Wie weit ich so wohl kommen würde? Jetzt wird halt Tatezi mehr oder weniger dasselbe wie ich essen, wobei ich den Grundgedanken der Ernährungszusammenstellung übernehmen werde und ihr auch immer wieder frische Früchte füttern werde.
Was habt Ihr für Erfahrungen mit der Ernährung Eurer Hunde auf Reisen gemacht?
Ein schönes Foto von Tatezi… Banane mag Anton auch gerne mal ein Stückchen und Apfel… Ganz wichtig beim Obst: Keine Weintrauben, die sind ganz schlecht und können in Mengen sogar tödlich sein. Anton mochte sie (wohl wegen der Süße) total gene und ich dachte, fien, ist ja gesund und er hat so gek…. bis ich das gelesen habe… (dafür steht wohl Dein Punkt 1)…
Anton bekommt Happy dog naturcroq Balance und scheint damit auch richtig happy 😉 Aber für Deine Reise wohl nicht das richtige wegen der Schlepperei …
Übrigens bin ich wieder online – mit einer neuen Blogadresse und neuem Namen… http://gzi-notiert.de
Bitte abonniere mich neu, auch wenn sich der Reader aktualisiert hat (wegen einer Weiterschaltung) aber irgendwann lasse ich den alten Blog auslaufen… Hast Du mich irgendwo verlinkt? Dann bitte auch ändern. Danke für die Mühe!
@Gesa: Ja, Tatezi hat als Welpe auf unserem Balkon auch ein paar Trauben genascht. Zum Glück aber nicht allzu viele, denn damals wusste ich auch noch nicht, dass die für Hunde giftig sind. Im Herbst hat sie dann den Trieb zerkaut, so dass seit längerem keine Gefahr mehr besteht. Christine
Ciao Christine
Als wir mit Prinz nach Indien fuhren, hatten wir eine Notreserve Trockenfutter mit dabei, aber üblicherweise ass er dasselbe wie wir. Im Restaurant bestellten wir einfach noch eine Portion (z.B. Fried Rice, wenn immer möglich mit Fleisch und nicht scharf) zum Mitnehmen. Das gab’s dann zum Abendessen. Zum Frühstück bekam er zuckerfreie Babybiscuits, die überall in Indien erhältlich waren. Wenn wir Früchte assen, erhielt er auch seinen Teil. Manche Früchte waren ihm etwas sauer (Ananas), die ass er erst, als er sah, dass wir sie auch verspeisten. In diesen 7 Monaten hatte er ein einziges Mal Durchfall, und zwar nach dem Verzehr einer halben Kokosnuss. Sonst ging es ihm prächtig, und auch das Fell blieb schön und glänzend.
Keine Ahnung, ob der weniger robuste Aussie (sprich Tabasco) das auch so locker verträgt.
Ich nehme an, dass es in Südamerika möglich ist, in grösseren Ortschaften Trockenfutter zu kaufen. In Mexico hatten wir keinerlei Probleme. Natürlich kannst du dann jeweils nur wenig mit dir rumschleppen.
Das mit dem Zahnstein haben wir mittlerweile gelöst: Er bildet sich zwar immer wieder (trotz diversen Kauartikeln und mittlerweile aufgegebenem Zähneputzen), dafür erhält er alle paar Wochen einen richtig grossen Knochen mit etwas Material dran, so gross, dass er ihn nicht zerkauen, sondern nur abschaben kann – und weg ist der Belag. Nur an den Eckzähnen bleibt etwas. Das mache ich problemlos von Hand weg.
Viel Spass beim Vorbereiten!
Liebe Grüsse, Jacqueline
@ Jacqueline, so ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt mit Tatezis Verpflegung. Die Hunde meiner Eltern haben früher immer die Resten vom Tisch bekommen und wurden trotzdem alt. Und wenn ich ihr zwischendurch Früchte gebe, die sie zum Glück sehr gerne mag, sollte es auch eine ausgewogene Ernährung sein. Die Babybiscuits könnten auch gut als Notreserve dienen, danke für den Tipp! Und etwas Trockenfutter werde ich auch in Reserve haben, aber eben, viel kann ich nicht mitschleppen.
Leider verträgt Tatezi frische Knochen nicht. Ich habe ihr letzte Woche versuchseise wieder einmal einen gegeben und sie hat prompt Durchfall bekommen. Deshalb gab es fürs Foto Banane 🙂
Liebe Gruess
Christine
Tabasco verträgt die frischen Knochen auch schlecht. Deshalb bekommt er einen abgepackten aus dem Regal (Strauss), die sind, glaub ich, pasteurisiert. Der ist so gross, dass er über mehrere Tage dran nagt. Nach einer halben bis einer Stunde nehme ich ihn jeweils weg. Wenn der Knochen spröde wird und zu splittern anfängt, kommt er in den Abfall. So verträgt sogar Tabasco einen Knochen!
Aber im Moment interessieren ihn Knochen nicht heftig. Seine Lieblingsfreundin ist für eine Woche bei uns zu Besuch, da liegen die Prioritäten beim Spielen und weniger beim Futtern.
Gruss, Jacqueline
Mein Gonzo hat zwar noch nicht so weite Reisen wie Tatezi hinter sich, aber er wirkt immer sehr aufgekratzt, wenn wir zusammen mit dem Auto fahren. Aus irgend einem Grund möchte er sich einfach nicht daran gewöhnen.
Wenn ich weiß, dass wir eine längere Strecke zurücklegen müssen, dann lasse ich ihn vorher nur leichte Kost fressen, ein wenig Obst und vielleicht ein trockenes Brötchen. Es ist schon vorgekommen, dass er mich den Rücksitz vollgebrochen hat =). Probleme hinsichtlicher der zähne hatten wir bisher keine.
Liebe Grüße
Sven