Schlafen als Hausaufgabe

11. April 2010 von Christine

Wie haben sich Mutters Mitbewohnerinnen, und sie selber natürlich auch, in der Pflegewohngruppe immer gefreut, wenn Tatezi auf Besuch kam! Und meine verschmuste Hündin hat sich noch so gerne von allen streicheln und knuddeln lassen. Besonders Frau V. hat Tatezi ins Herz geschlossen und die Liebe war wohl gegenseitig. Vor ein paar Wochen ist Frau V. unerwartet gestorben. Tatezi hat das gespürt, oder vielleicht hat sie auch einfach die traurige Stimmung der Menschen widergespiegelt. Bei unserer Ankunft war nichts von freudigem Schwanzwedeln zu sehen. Im Gegenteil, Tatezi hat traurig umhergeschaut, ist dann zum Tisch gegangen und hat sich neben dem Stuhl, auf dem Frau V. immer gesessen ist, hingelegt. Das hatte sie zuvor noch nie getan.

Jetzt, wo auch meine Mutter gestorben ist, kann ich mit Tatezi nicht mehr einfach so, ohne Ausbildung, als Therapiehund arbeiten. Im Grunde genommen haben wir das elf Monate lang getan. Wie viele Lächeln haben wir auf Gesichter gezaubert, wie viele gute Erinnerungen wach gerufen. Das ist doch Therapie, besser als jede Psychopharmaka. Darum will ich jetzt mit ihr die Ausbildung zum Therapiehund machen. Leider haben die so genannten Sommerkurse bereits Anfang März begonnen, just als ich mich erkundigt hatte. So besuchen wir jetzt erst einmal einen Vorbereitungskurs. In der Hoffnung, dann die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung auch zu bestehen.

Ein Therapiehund muss bedeutend mehr können, als sich einfach gerne streicheln lassen. Er darf keine Angst haben vor Rollstühlen, Gehhilfen und anderen technischen Hilfsmitteln. Plötzliche Schreie von Patienten dürfen ihn ebenso wenig einschüchtern wie ungewohnte Kleidung. Und wenn ihn ein Patient mal nicht so geschickt anfasst, darf er natürlich deswegen weder knurren noch sonst irgendwie Ärger zeigen. Einiges davon ist sich Tatezi bereits gewöhnt, anderes ist für sie ganz neu. Zum Beispiel, dass sie sich auf Befehl auf die Seite legt und sich streicheln lässt. Darum haben wir seit letzter Woche ein neues Kommando, das wir fleissig üben: „schlafen“.

Schlafen auf Befehl ist gar nicht so einfach

4 Kommentare zu „Schlafen als Hausaufgabe“

  1. GZi sagt:

    Dies Kommando haben wir auch…. aber das heißt bei uns wirklich schlafen gehen 🙂 Wenn wir im bett sind, kommt Herr Hund Anton oft und nervt… will noch ein Leckerlie, noch ne Streicheleinheit, noch dies oder das. Ein bisschen ist es ja auch gut, aber wenn ich dann noch lesen oder schlafen will heißt es: so jetzt „Anton schlafen“… und dann trollt er sich auf sein Kissen, dann am Ende meines Bettes liegt. Das klappt dann immer wirklich auf Kommando – auch wenn er manchmal noch einen kritischen Blick wirft, ob es auch ernst gemeint ist…

  2. Christine sagt:

    Um schlafen zu gehen braucht Tatezi eigentlich kein Kommando. Ich sage bloss zu ihr: Komm, wir gehen „go pfüsele“ und sie geht meist sofort ins Schlafzimmer. Von daher ist auch kein Verwechseln mit dem Begriff „schlafen“ möglich. Mir fiel kein anderes einigermassen sinnvolles Kommando ein.

  3. Gabi sagt:

    Hey Mam

    Aber sie macht es schon ganz gut! Wir sind dieses Wochenende fleissig am üben… Hab so viel Freude mit ihr! Sie ist soooooooo ein riesen Schatz! Gestern haben wir eine andere Aussi Besitzerin getroffen, sie hatte aber nur den kleinen Hund dabei. Sie sagte einen Spaziergang mit Gino (ihr blue merle Aussi) sei am Sonntag der absolute Horror! Meine Aussidame sei ja richtig brav. Nun, ich habe ihr erklärt, dass diese süsse Prinzessin meiner Mam gehört und ich das Glück habe, sie ab und zu hüten zu dürfen. Ich erklärte ihr dann mit wieviel Geduld und Konsequenz Du mit Ihr geübt hast, bis sie so ruhig (na ja, für einen Aussi) geworden ist. 😉 Sie will nun die Nr. von Sonja Doll! Ausserdem hat Tatezi ein heisses Spieldate mit Gino! Wir wollen mal sehen wie die Aussis gas geben! Sonst kommt Ihnen ja keiner nach… Na ja ausser ev. ein Border! 😉

    Du siehst, wir haben mächtig Spass!

    Liebe Grüsse vom andern Winti-Ende
    Gabi und Hunde…

  4. Hundefreund sagt:

    Hey, Danke. Super Post 🙂 Ich habe deinen Blog gleich mal per RSS abonniert
    VG der Tierfreund


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