Kussfrisch

13. September 2009 von Christine

Hunde küssen nicht. Zum Glück, sonst hätte Tatezi kaum Chancen beim anderen Geschlecht gehabt. Nicht dass sie Mundgeruch hätte, aber ihre Zähne waren bereits im Alter von zwei Jahren mit einem unappetitlichen, braunen Belag überzogen. Von diesen Plaques waren vor allem ihre vorderen und hinteren Backenzähne betroffen. Dabei habe ich, um genau das zu verhindern, ihr trockenes Futter und immer wieder die verschiedensten Kauknochen gegeben. Die Tierärztin, anlässlich des letzten Impftermines darauf angesprochen, schlug Zähneputzen vor. Zugegeben, es ist lange her, dass ich mit Hunden aufgewachsen bin, aber ich hatte immer geglaubt, damals doch das Wichtigste im Zusammenleben mit einem Hund gelernt zu haben. Doch weder unser Pudel Bobby noch der Labradormischling Mischa haben je Kontakt mit einer Zahnbürste gehabt! Und soweit ich mich erinnern kann, haben beide bis ins hohe Alter keine Zahnprobleme gehabt.

Aus Plaques wird durch das Einlagern von Salzen Zahnstein, in dem sich Bakterien ansammeln können. Dadurch entzündet sich das Zahnfleisch, es können sich Zahnfleischtaschen bilden und schliesslich die Zähne ausfallen. Genau wie bei Menschen. Und es gibt, ebenfalls wie bei den Menschen, auch bei den Hunden mehr oder weniger dafür Anfällige. Damit Tatezi nicht eines Tages ohne Zähne lustlos Brei essen muss, haben wir also die Tierarztpraxis mit Zahnbürste, Zahnpasta und Mundwasser, das dem Trinkwasser beigegeben wird, verlassen.

Mich daran erinnernd, was für einen Kampf wir mit den Augentropfen gehabt haben, wollten wir das Abenteuer Zähneputzen ganz, ganz langsam und vorsichtig angehen. Denn wenn Tatezi einmal etwas ablehnt, dann bedeutet das, dass sie davon wirklich nichts mehr wissen will. Sie hat einen Kopf, härter als Granit. Anfangs habe ich ihr jeden Abend mit dem Finger Zähne und Zahnfleisch massiert. Die Zahnpaste, mit Geflügelaroma (!), durfte sie erst vom Finger lecken, bevor ich in einem weiteren Schritt ihr damit über die Zähne gestrichen bin. Sie scheint sie zu lieben, zum Glück. Als nächstes wäre nun der Einsatz der Zahnbürste angestanden, doch dann musste sie im Mund operiert werden (siehe Beim Zahnarzt), wobei auch gleich all ihre Plaques entfernt wurden. Um die Wundheilung nicht zu stören, haben wir das Zahnputz-Training unterbrochen. Tatezi ist sich mittlerweilen trotzdem gewöhnt, dass jeden Abend etwas in ihrem Mund gemacht wird, musste ich doch bis jetzt immer die operierte Stelle desinfizieren. Nun sind auch die letzten Fäden draussen und wir beginnen wieder mit der Mundhygiene. Heute Abend noch ohne Zahnbürste, doch ab morgen wird sie zum Einsatz kommen. Dann wäre Tatezis Mund kussfrisch.

5 Kommentare zu „Kussfrisch“

  1. Kerstin sagt:

    Hallo Christine,

    das Projekt „Zahnbürste“ hatte sich bei uns nach zwei Versuchen erledigt. Das ging irgendwie gar nicht, obwohl mein Hund eigentlich alles mit sich machen lässt. Tropfen, Tabletten, Bürsten, Baden, Krallen schneiden – alles kein Thema – aber eine Zahnbürste?! Keine Chance!

    Sie hatte auch immer Trockenfutter bekommen, das scheint jedoch nicht ausreichend für die Zahnpflege zu sein. Mittlerweile barfen wir und sie bekommt 3x in der Woche etwas zum Kauen: Kalbsknorpel, Lammrippe, Schulterspachtel. Und siehe da: die Zähne sehen super aus!

    Viele Grüße aus Berlin,
    Kerstin

  2. Leslie mit Tarek sagt:

    Hallo Christine,

    Auch Tarek hat extrem viel Zahnstein, liegt wohl in der Familie… Schon als er ein Jahr alt war, hatte er einen braunen Belag auf den Zähnen. Ich began ihm täglich die Zähne zu putzen, leider mit wenig Erfolg. Darauf hin ging ich mit ihm zur Hunde-Dentalhygienikerin, die Tareks Zähne ohne Narkose mit Ultraschall vom Zahnstein befreite. Tarek liess die ganze Prozedur ohne Probleme über sich ergehen.

    Nun waren seine Zähne wieder schneeweiss. Doch die Ernüchterung: Zwei Monate später hatte Tarek mehr Zahnstein als zuvor… Obwohl ich ihm weiterhin die Zähne täglich geputzt habe.

    Kürzlich entdeckte ich etwas Neues: Oral Clean+Clare von Platinum,
    http://www.platinum-natural.com. Das ist ein Gel, welches auf die Zähne aufgetragen wird.
    Es ist 100% natürlich mit Citrusöl.
    Ich benutze es nun eine Woche, und Tareks Zahnstein ist schon deutlich zurückgegangen.

    Du hast einen super Blog, wir freuen uns immer auf die neuen Berichte über Tatezi.

    Liebe Grüsse

    Leslie, Renate und Tarek

  3. DIVA sagt:

    Hallöchen
    Das ist Veranlagung , wenn ein Hund so schnell immer wieder neuen Zahnstein bekommt. Ich hatte früher auch mal einen Hund, der es trotz Kauknochen, Trockenfutter und auch hin und wieder Zähneputzen bekommen hat.

    Das beste für die Hundegesundheit rundrum, ist meines erachtens Ernährung mit BARF.
    Ich will nicht behaupten das andere Hundefuttermittel schlecht sind. Meine früheren Hunde haben alle Trockenfutter bekommen und sind damit alt geworden.
    Konnte mir erst auch diese ganze Barf Euphorie nicht vorstellen das es besser sein soll.
    Aber es ist besser. Man merkt eine Veränderung.in vielen Sachen.
    Probier es doch mal aus und du wirst sehen, den Zahnstein kriegst du auch in den Griff.

    Etwas zum lesen:http://www.gesundehunde.com/sites/ernaehrung.php

    L.G. Anja

  4. Christine sagt:

    Danke für die Tipps, werde mich mal umsehen.
    Liebe Gruess
    Christine

  5. Jacqueline sagt:

    Hoi Christine

    Interessant! Auch Tabasco bekommt extrem schnell Zahnbelag, obwohl er bereits zweimal anlässlich einer Narkose (Röntgen + Kastration) entfernt wurde. Wir sind uns das von unserem früheren Hund nicht gewohnt und waren sehr erstaunt.

    Es scheint, als würde das wirklich in der Familie liegen. Ob wohl die anderen Geschwister ebenfalls betroffen sind?

    Toller Blog! Ich lese ihn immer gerne.

    Liebe Grüsse, Jacqueline, Albi und Tabasco


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