Maibummel

24. Mai 2009 von Christine

Gut, habe ich die Schleppleine mit auf unseren Maibummel genommen. An dieser zirka 11 Meter langen Leine ist die junge Tatezi fast ein Jahr spazieren gegangen, durfte sich aber zum Spielen frei bewegen. Es war oft mühsam, vor allem bei Regen und im Winter wenn die Finger klamm waren und das Seil nass und schmutzig: blieb sie stehen um etwas zu beschnuppern, Leine aufrollen, trabte sie davon, Leine wieder los lassen. Das ging nur mit Handschuhen, denn so ein Seil, das rasend schnell durch die Hand läuft, nimmt auch Haut mit. Der Aufwand hat sich gelohnt, Tatezi bleibt heute auf unseren Spaziergängen (fast) immer in meiner Nähe. Seit gut einem halben Jahr brauchen wir die Schleppleine nicht mehr, ausser wir gehen in der Dämmerung raus oder wenn sie läufig ist. Und manchmal nehme ich sie einfach zur Sicherheit mit, wenn wir an uns unbekannten Orten unterwegs sind. So wie auf unserem Maibummel, der uns von Rüdlingen nach Ellikon dem Rhein entlang führte.

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Es ist ein sehr schmaler Weg, der durch das Naturschutzgebiet „Alter Rhein“, das grösste zusammenhängende Auengebiet in der Schweiz, führt. Wir sahen Schwäne, unzählige Wasservögel die am Brüten waren, hörten andere singen und staunten ob der vielfältigen Pflanzenwelt. Biber entzogen sich unseren Blicken, doch von ihrem Dasein zeugten angenagte Baumstämme. Die Leinenpflicht für Hunde scheint mir da nur logisch zu sein. Und trotzdem ist das Nichtbeachten der Anleinpflicht für Hunde zurzeit der häufigste Verstoss gegen die Verordnung in Naturschutzgebieten. Dank Schleppleine hatte Tatezi trotzdem etwas Auslauf. Und ich war froh, sie so doch besser unter Kontrolle zu haben, denn das schöne Wetter lockte nicht nur uns auf diesen Weg. Respekt habe ich vor allem vor Familien mit Kleinkindern, die wild mit den Armen vor jeder Hundeschnauze herumfuchteln, manchmal gar noch mit einem Stück Brot in der Hand.

In Ellikon stand uns eine Premiere bevor: Tatezi sollte zum ersten Mal auf ein Schiff, und zwar erst noch auf ein kleines, eine Fähre. Mir bangte ein wenig vor dem Moment, denn sie ist manchmal ein Angsthase, will zum Beispiel nicht über Glastreppen gehen. Gabi und ihr Hund Wuschi sollten vorangehen und ich, ohne mir meine Ängste anmerken zu lassen folgen, denn Hunde spüren diese und reagieren entsprechend. Es hat funktioniert, meine brave Kleine ist ohne zu zögern auf das leicht schaukelnde Boot gestiegen! Am anderen Ufer bekamen die Hunde verdientermassen Wasser, Gabi eine Cola und ich ein Bier. Und weil es auf der Fähre so gut gegangen ist, haben sich Gabi und Tatezi noch ein bisschen in den Booten der Pontoniere vergnügt.

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