Ich muss es gestehen, manchmal bin ich auf meine Tochter ein kleines bisschen eifersüchtig. Sie wohnt längst nicht mehr zu Hause, kommt mich aber oft besuchen. Und diese Besuche sind jedes Mal ein Fest, für mich natürlich sowieso, aber auch für Tatezi. Kaum ist Gabi im Haus, zähle ich für meine Hündin nicht mehr. Ihr bringt sie die Spielsachen, zu ihr geht sie zum Schmusen und sie blickt sie mit diesem treuen, ha, Hundeblick an. Na ja, wenn ich zur Futterdose gehe, dann bin ich plötzlich wieder ihre Queen. Ich weiss, ich sollte froh sein, dass sich die zwei so gut verstehen. Und es erinnert mich irgendwie an eine lange zurückliegende Zeit, als Gabi ihre ersten Schritte gemacht hat und beim Anblick ihrer Grossmutter die kleinen Arme hochhaltend auf diese zutappte, dabei über das ganze Gesicht strahlend „Mimi, Mimi“ gerufen hat.
Was Seltenheitswert hat wird mehr geschätzt als da Alltägliche. Das scheint für Mensch und Hund gleichermassen zu gelten. Jetzt sind wir, Gabi, ihr Hund Wuschi, Tatezi und ich, seit 1 ½ Wochen in der Bretagne (siehe Links) in den Ferien und das Seltene wird zum Alltag. Ich zähle plötzlich wieder mehr für Tatezi, auch im Beisein von Gabi!
Auch der Umgang der zwei Hunde miteinander hat sich verändert, ihr gemeinsames Spiel ist ruhiger geworden. Sehen sie sich ein paar Tage nicht, ist zuerst immer das reinste Towuhabohu. Jetzt können sie ganz entspannt nebeneinander im Garten liegen oder sich zwischendurch auch mal ums Haus herum nachrennen. Sogar die gemeinsamen Spaziergänge den Klippen entlang sind entspannt. Erst hatte ich Angst, Tatezi auf diesem schmalen Weg, dem Zöllnerweg, ohne Leine laufen zu lassen. Fürchtete, sie würde in jugendlichem Übermut oder im Spiel mit Wuschi auf den Abgrund zurasen und könnte dann nicht mehr rechtzeitig anhalten. Doch weit gefehlt, die beiden Hunde zotteln ganz ruhig mit uns mit! Und auf diesem schmalen Weg können wir prima das „Hinter-uns-gehen“ üben. Tatezi hat gelernt, will sich nicht mehr bei jeder sich bietenden Gelegenheit neben mir nach vorne drängen. Und so sind unsere Ferien in jeder Hinsicht super.
Dein Artikel hat mich sehr angesprochen.
Auch mich hat der Umgang (in meinem fall mit Bartagamen) sehr viel ruhiger werden lassen. es war ein teil meines Reifeprozesses.