Wenn Regen und Schnee sich schneller abwechseln als wir unsere Spaziergänge machen müssen, dann packt mich das Fernweh gewaltig. Wenn ich bei jedem Blick aus dem Fenster um die in den Windböen heftig ächzende und schwankende altersschwache Weide im Garten besorgt bin, dann möchte ich nur noch abhauen. Irgendwohin wo es warm oder zumindest trocken ist. Tatezi wäre kein Hinderungsgrund, das weiss ich seit ihrer ersten Hotelübernachtung im letzten Jahr:
Ich war müde von der langen Fahrt zurück aus den Ferien, brauchte unbedingt eine grössere Pause, einen Spaziergang mit Tatezi, ein Nachtessen und dann nur noch ein Bett. La Cadole heisst die kleine, sympathische Auberge, die wir ein paar Kilometer neben der Autobahn in Bar-sur-Seine gefunden haben. Die Stunde bis zu deren Öffnung nutzten wir um uns unsere sechs Beine zu vertreten. Etwas bange war mir schon und ich fragte mich, ob die uns überhaupt akzeptieren würden. Wie sind die Franzosen Hunden gegenüber eingestellt? Speziell in Hotels und Restaurants? Ich nahm sie dann einfach ganz selbstverständlich mit zur Rezeption und fragte nach einem Zimmer. Glück gehabt, die Frau hinter dem Anmeldetresen kam sofort nach vorne, bückte sich und streichelte meine sich das noch so gerne gebieten lassende Hündin. Im Zimmer bekam Tatezi natürlich zuerst Wasser und etwas Futter und dann staunte ich wieder einmal: als wäre es das Selbstverständlichste der Welt ging sie auf ihre Decke, die ich neben das Bett gelegt hatte, und setzte sich gleich darauf. Braver Hund!
Die Nacht war ruhig, das Frühstück bescheiden, was mir vor weiteren 500 km Fahrt nur Recht war, und ich setzte mich noch mit einer Tasse Tee vor dem Morgenspaziergang in den Garten. Da kam der Chef des Hauses und fragte, ob wir sein Hotel einen Moment hüten könnten, denn er müsse eine Angestellte mit dem Auto holen gehen. Wir meisterten unsere Aufgabe bestens: niemand wollte einbrechen und kein Gast sein Frühstück. Zurück tätschelte der Chef nochmals Tatezi und murmelte dazu: „Brave Fiffi, brave Fiffi.“ Mir schenkte er zum Glück nur ein Lächeln… Und während ich unser Gepäck zum Auto trug, erfreute ich mich der Gewissheit, dass Tatezi reisetauglich ist.
Super Artikel! Sie ist wirklich ganz lieb im Hotel! 🙂
Übrigens, wenn Regen und Schnee sich schneller abwechseln als ihr eure Spaziergänge machen müsst, bekomme auch ich Fernweh. Aber zum Glück gehen wir ja bereits heute in zwei Monaten wieder in die Bretagne. Ich freu mich riesig!
Gruss Gabi
Das hast Du ganz fein geschrieben, Kompliment!
Gruess
Albert
Sehr professioneller Artikel! Meine Begrüßungen! LG 🙂